Welle um Welle brandet das Meer an den Strand. Der Wind treibt die Gischt vor sich her wie ein Kind, das pustend hinter einer Seifenblase herläuft. Am Strand steht ein einzelner Angler, sein Blick schweift auf das ungebändigte Wasser hinaus und seine Angelrute zuckt – er hat etwas gefangen.
Brandungsangeln mit Multirollen – Ein besonderes Erlebnis
Das Meeresangeln oder Brandungsangeln ist eine Tätigkeit, die neben Geduld auch eine gute Ausrüstung verlangt. Dafür bietet sie ein Panorama in Kombination mit dem festen Stand auf oft sandigem Grund, das zum Träumen und Verweilen einlädt. Die Ausrüstung sollte gut sein, sollte robust und sollte angenehm zu handhaben sein – daher empfehlen Experten häufig eine Angelrute mit einer Multirolle zum Brandungsangeln.
Multirolle oder Stationärrolle
Die grundsätzliche Wahl zwischen Stationärrollen und Multirollen hat man beim Brandungsfischen ebenso wie auch sonst. Stationärrollen befinden sich über der Rute, Multirollen darunter. Stationärrollen haben vor allem beim Einholen der Schnur und beim Drill besonders großer Fische Nachteile.
In Europa, speziell in Deutschland, bevorzugen viele Angler eine Stationärrolle. Für viele scheint eine Multirolle zu kompliziert, obwohl das Gegenteil der Fall ist. Vor allem beim Meeres- und Brandungsangeln zeigen Multirollen ihre Vorzüge. Sie sind beim Kontakt zwischen Fisch, Angel und Angler bedeutend präziser zu bedienen als Stationärrollen. Durch diese Präzision ist die Handhabe eine viel leichtere.
Multirolle – 2:1, 4:1, 6:1
Eine Vielfachrolle, so der eingedeutsche Name, beweist ihre Stärke durch die Übersetzung auf der Spule. Die Schnurtrommel und ihre Umdrehungen sind das Entscheidende. Pro Umdrehung mit der Kurbel dreht diese Trommel sich zwischen zwei-, vier- oder sechs Mal. Diese Art der Kraftübertragung von Angler auf die Rute spart genau jene Kraft ein, die man im Kampf gegen einen großen Fisch braucht. Kleinere Multirollen lassen sich so schnell drehen, dass das Einholen der Schnur blitzschnell vonstatten geht.
Entfernen des Schnurführungsarms
Viele Brandungsangler entfernen den Schnurführungsarm von der Rolle. Viele glauben, damit die Wurfweite um bis zu 14 Meter zu verlängern. Hier muss sich der Angelfreund aber entscheiden – entweder entscheidet er sich für die längere Wurfweite, oder für das einfachere Einholen der Schnur. Denn ohne den Schnurführungsarm muss die Schnur beim Einholen gleichmäßig mit dem Daumen auf der gesamten Spule verteilt werden. Dies erfordert Übung und kann zu Verletzungen führen.
Brandungsangeln – pro oder contra Plastikschnurspule
Viele Angler raten dazu, eine Plastikschnurspule nicht zu verwenden, da diese gewissen Belastungen nicht Stand halten würde. Dies stimmt aber nur bedingt. Zwar sollte man beim schweren Bootsangeln oder gar beim Big Game Fischen Spulen aus zum Beispiel Aluminium verwenden, aber beim leichten Brandungsangeln, wobei man Big Game Fische ja eher meidet, sind Plastik-Schnurspulen durchaus eine oft auch preisgünstigere Alternative zu Aluminium oder gar rostfreiem Stahl. Ein Rat – immer im Vorfeld über den möglichen Fischbestand informieren und aufgrund dieser Informationen die Angel, die Schnurspule und die entsprechende Multirolle zum Brandungsangeln zulegen.
Forellen, Dorsche, Makrelen
Die bereits oben erwähnten kleineren Multirollen sind hervorragend dazu geeignet, an Küsten und Brandungslinien zum Spinnangeln eingesetzt zu werden. So können Meeresforellen, Dorsche oder auch Makrelen aus dem Wasser gezogen werden.
Leichte Angeln für die Brandung mit einer Tragkraft von maximal 5 Kilogramm sind besonders für aufregenden Angelspaß zu gebrauchen.