Speziell in den Vereinigten Staaten von Amerika und im Norden Europas, genauer gesagt in Norwegen, werden Multirollen zum immer beliebteren Jerken seit geraumer Zeit verwendet. Das ruckartige Ködern, wie der Name Jerken schon beschreibt, verkörpert dabei für viele Angler den besonderen sportlichen Aspekt des Angelns. Das Verwenden einer Multirolle zum Jerken, wobei der Jerkbait über die Steuermöglichkeiten der Multirolle gut angesteuert werden kann, ist weit mehr als ein Trend. Denn Jerken mit einer Multirolle gibt dem Jerk-Liebhaber das Feedback, dass er von seiner Rute erwartet.
Was ist Jerken?
Der Fachausdruck Jerken stammt aus dem Englischen und wird ins Deutsche mit den Begriffen ruckeln oder schlagen übersetzt. Beim Angeln beschreibt der Begriff eine Technik für eine spezielle Köderführung. Köder werden beim Jerken Jerkbaits genannt.
Beim Jerken selbst werden die Jerkbaits in kurzen Rucklern mit der Rute zum Laufen gebracht. Dabei schlägt man die Rute gefühlvoll aus dem Handgelenk in Richtung des Wassers. Dabei kann man entweder abwärts oder auch seitwärts schlagen.
Traditionelle Jerkbaits bewegen sich von selbst nicht. Der Köder erhält erst den Bewegungsimpuls durch das Schlagen mit der Rute selbst. Dieses Schlagen und der Übertrag auf die Bewegungen des Jerksbaits gaukeln einem Raubfische eine leichte, weil scheinbar kranke oder sonst irgendwie eingeschränkte Beute vor. Welche Beute das genau ist, ist von Jerkbait zu Jerkbait verschieden. Dadurch wird er angelockt und wird so selbst zur Beute – Ironie des Schicksals und die Freude beim Angler.
Multirollen zum Jerken
Beim Jerken können natürlich auch Multirollen verwendet werden. Erfahrene Angler raten Neulingen dabei aber dazu, bei der Verwendung von Multirollen für das Jerken immer auf die kleinen Multirollen zurückzugreifen. Diese vermeiden bereits am Beginn einen Schnurdrall, da die verwendete Schnur das Umleiten über Schnurlaufröllchen vermeidet. Das genaue Anwerfen ist somit möglich. Wenn man eine Multirolle zum Jerken verwendet, sollte die Übersetzung höher als 4:1 sein, am besten noch höher – dies wirkt sich auf den Führungsstil der Jerkbaits positiv aus. Wer zum Jerken eine Multirolle verwendet, sollte beim Kauf darauf achten, dass gut verarbeitete Drillbremsen oder Wurfbremsen eingebaut sind. Die Wurfbremse verhindert beim Jerken die Perückenbildung. Die Drillbremse gestattet es dem gefangenen Fisch, ruckelfrei Schnur abzuziehen. Somit wird das Ausschlitzen verhindert – zumindest aber die Chance dafür vermindert.
Jerkbait Rollen
Über die Rollen sollte der Angler mit einer kurzen Rute verbunden sein. Eine kurze Rute gewährleistet eine direkte und möglichst gefühlvolle Handhabe des Jerkens. Die Schläge in Richtung der Wasseroberfläche können so präzise und schnell ausgeführt werden. Längere Ruten würden dabei stets auf die Wasseroberfläche treffen und den Fisch vom Jerkbait selbst ablenken. Über die Jerkbait Rolle kann der Angler grundsätzlich am Ruder bleiben. Daneben gilt ganz grundsätzlich, dass man beim Jerken nach einem Schlag immer eine kurze Pause machen sollte. So ermöglicht man dem Köder das zur Seite Gleiten, das Absinken oder auch das wieder Aufsteigen – dies kommt auf den Typus des Köders an.